Der Februar war ein ziemlich ernüchternder Monat. Wir fanden es ehrlich gesagt ziemlich schwierig, Müll effektiv zu vermeiden. Vor allem bestimmte Nahrungsmittel aus der Kühltheke sind fast nicht zubekommen, ohne Plastikmüll zu verursachen. Zero Waste benötigt Planung – das müssen wir richtig lernen. Viel bewusster konsumieren und auch einfach mal verzichten. Wir haben auch probiert, einige Sachen selbst zu machen, zum Beispiel Deocreme oder Zahnpasta. Da waren wir aber noch nicht ganz so überzeugt vom Ergebnis. Einfach umzusetzen sind die kleinen Alltags-Dinge, wie zum Beispiel einen Mehrweg-Kaffeebecher mitzunehmen, eine Wasserflasche aus Aluminium oder den obligatorischen Jutebeutel. Und inzwischen gibt es ja in immer mehr Städten Unverpackt-Läden, die auch helfen und beraten.

Nur noch halb so viel Plastikmüll
Caros Bilanz am Ende des Monats: aus etwa anderthalb großen blauen Müllsäcken an Plastikmüll in einem „normalen Monat“ ist im Zero Waste-Monat ein etwa dreiviertel voller Sack geworden. Immerhin nur noch halb so viel – aber da ist noch viel Luft nach oben.
Wir haben uns in diesem Monat aber auch immer wieder gefragt: Bringt es überhaupt etwas, wenn wir als Einzelne versuchen, Müll zu vermeiden? Bei Plastiktüten zeigt sich: Seit die im Handel oft extra kosten geht die Zahl der ausgegebenen Tüten immer weiter zurück. 2016 wurden in Deutschland gut 3,7 Milliarden Kunststofftragetaschen an den Kassen rausgegeben. Das ist ein Drittel weniger als im Vorjahr. Auf der anderen Seite ist es auch Greenwashing, an der Supermarktkasse auf die Plastiktüte zu verzichten, wenn man sich anschaut, in wie viel Plastik unsere Lebensmittel verpackt sind.
Wir können Vorbild sein
Trotzdem bleibt es wichtig, den Plastikmüll zu reduzieren. Ein kurzer Blick in die Weltmeere: Da landen jährlich rund acht Millionen Tonnen Plastik. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 mehr Plastik im Meer schwimmt, als Fische. Das ist Studien zufolge zum ganz überwiegenden Teil ein Problem der Entwicklungs- und Schwellenländer mit langen Küstenlinien, weil die oft keine guten Entsorgungssysteme haben. Dass der Müll bei uns weniger sichtbar ist, heißt aber noch lange nicht, dass wir weniger produzieren.
Die Deutschen gehören in der EU zu den Spitzenreitern in Sachen Müll. Rechnet man Haushaltsabfälle, Industrieabfälle und Verpackungsabfälle zusammen, kommen wir auf über 600 Kilogramm pro Kopf pro Jahr. Im EU-Schnitt sind es nur rund 480 Kilogramm.

Immerhin können wir mit unseren Recycling-Systemen Vorbild sein und anfangen, Plastikmüll als wertvollen Rohstoff zu betrachten. Spannend war für mich, Caro, die Reportage auf den Spuren meines Joghurtbechers. Ich habe mir angeschaut, wie aus Müll erst Granulat und dann ein Blumentopf wird. Hoffentlich steigen die Recyclingquoten weiter. Aber auch wir können im Kleinen was erreichen – zum Beispiel mit unserer Plogging-Gruppe. Schon zweimal haben wir gemeinsam mit anderen beim Joggen Müll aufgesammelt und entsorgt. Und die Community wächst. Hoffe wir, dass wir ein Vorbild sein können für einen anderen Umgang mit Müll.
Unsere komplette Monatsbilanz bei WDR5 Leonardo könnt ihr euch hier nochmal anhören:
Die Grünköpfe


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